Bei der Suche nach der verlorenen Zeit fühle ich mich an mein Studentenleben zurückerinnert, als ich auch keine Lust hatte aufzustehen, weil nichts Vernünftiges zum Frühstücken im Haushalt vorhanden war.
Unser Bord-Vorrat an multinational beschafften Spülmitteln steht im krassen Gegensatz zu meiner
Motivation abzuwaschen.
Zum Glück hält mich der nahe gelegene Werftarbeiterimbiss einigermaßen bei Kräften. Er wartet zwar mit recht eigenen Hygienestandarts auf, was ihn bei deutschen Seglern einen Spitznamen eingebracht hat, den ich lieber nicht erwähnen will. Doch manchmal fühlt man sich darin, wie in Mövenpick.
Heute suchte ich mir einen Platz aus, von wo ich mein englisches Edel-Klapprad am besten beobachten konnte. Zwei portugiesische Frauen erhoben ein Geschrei und schoben mich weg, und ich konnte nur mit viel Mühe aus dem portugiesischen Lamento raushören, daß man mich vor der Ameisenkolonie warnen wollte, über deren Unter-Pflaster- und Über-Pflaster-Wohnsitz ich mich gerade nieder lassen wollte. Man versicherte mir, daß diese Tiere durchaus in der Lage wären, von ihren Kauwerkzeugen unangenehmen Gebrauch zu machen.
Also setzte ich mich woanders hin und ängstigte mich ein wenig um mein Fahrrad.
Später setzte sich ein Portugiese über die Ameisen und niemand protestierte. Vielleicht war er geimpft.
Obwohl es Fassbier gibt, ziehen viele die Flaschennahrung vor, vielleicht wegen der Hygiene. Das Mehrwegflaschensystem ist hier in Portugal gänzlich unbekannt und es wundert einen, wie viele Bierflaschen mit 25 cl Inhalt über die Theke gehen, wo das Verhältnis Inhalt zu Verpackung 1:1 sein dürfte.
Abenteuerliche Vehikel passieren während einer Mittagspause den Imbiss, wobei man sich gut vorstellen kann, daß sich deutsche TÜV-Beamtete halb tot lachen würden, sollten solcherlei Mobile bei ihnen vorfahren.
Heute Nacht surfte ich auf der Homepage des SCNB, des Segelclubs, in dem ich seit 50 Jahren Mitglied bin. Dort las ich, daß Radio Bremen eine Reportage im Verein gemacht hatten, an dem Tag, als unser prominentestes Mitglied, Hans Joachim Kuhlenkampf 100 Jahre alt geworden wäre.
Dabei kam auch seine Tochter mehrfach zu Wort. Ich habe mich gefragt, ob es wohl dieselbe ist, von der Kuli mir erzählt hat, daß sie ziemlich den gleichen Käfer fuhr, wie ich damals, und sie ihrem Vater die Zusage abgerungen hat, dem Auto über den TÜV zu verhelfen. Kuli klagte dann, daß ihn die etwas leichtfertig gegebene Zusage fast gereut hat, da die erfolgte Rundumsanierung einschließlich eines Satzes neuer Reifen ihn 800,- DM gekostet hätte.
Zu dieser Erzählung kam es, nachdem ich Kuli zusammen mit ein paar Freunden dabei erwischt habe, wie sie Bierflaschen an der Stoßstange meines Autos öffneten. Ich habe ihn mit den Worten: „Aber Herr Kuhlenkampf, mein Auto ist doch kein Flaschenöffner“ zur Rede gestellt, worauf er jovial antwortete: „Junger Mann, wir haben uns lange auf dem Parkplatz umgesehen und einvernehmlich festgestellt, daß ihr Auto das verrostetste ist. Hier hast’n Bier, trink mit.
Als ich mir einen abgerissenen Knopf wieder annähen wollte, um eine der wenigen kurzen Hosen, die ich an Bord habe, wieder brauchbar zu machen, stellte ich fest,daß aus dem 4Loch Knopf ein Einloch geworden ist mit einem 4blättrigen Kleeblatt-Design.
Beim Auto gibt es 4 und 5-Lochfelgen. Nur der Formel 1 Wagen hat 1 Loch. Während ich darüber nachdenke, wie ich den 1 Loch Knopf an die Hose bringe, sagt mein Blog-Chefredakteur: „in meinem Alter braucht man keine Formel1-Hose mehr“ L
Wenn ich weiter so politisch unkorrekt schreibe, kann ich die Hoffnung wohl aufgeben, daß Frau Baerbock mal bei mir abschreibt.
Also will ich mich bessern… Der Mond zieht, weil er voll ist,
gewaltige Wassermassen zu sich hin, oder so ungefähr.
Die Wassermassen strömen nach links, und nicht zum Kran, wo der Mond gerade unter gegangen ist. Aber der Kran zieht auch nicht immer direkt, sondern auch um die Ecke!!
Frage mich gerade, wie man Schiffen die Namen Sonne oder Mond/Luna verpassen kann, wo die doch ständig untergehen.
Heute ist Mond-day, morgen ist wieder monday…