Immer noch hoch und trocken

Für einen gründlichen Check der Dieselmaschine und des Diesel-Generators hole ich mir fachmännischen Rat, der selbst auch große Schwierigkeiten hat, an die entsprechenden Teile heranzukommen, da alles bei uns extrem knapp eingebaut worden ist.

Um mitzuwirken, habe ich mein größtes seglerisches Defizit überwunden, daß ich nämlich nicht kochen kann, und habe das ausgebaute Thermostat ausgekocht, um zu überprüfen, ob es funktioniert. Exakt bei 70° hat es aufgemacht.

 

 

Dieser Rosthaufen ist unser Ankergeschirr und ich würde ihn gerne gegen etwas Hübscheres eintauschen, aber das Logistikproblem erscheint mir zu groß.  

In meinem Bord-botanischen-Garten steht stellvertretend für die globale Flora ein Basilikum und versorgt mich regelmäßig mit frischen Vitaminen. Nur wachsen will der Kerl nicht, wäre ja aber auch geschäftsschädigend für Lidl.

 

Wie wunderschön ist es doch, wenn an Bord die ersten Tücher im Winde wehen,

        

auch wenn dies dem Vortrieb noch nicht wirklich zugutekommt. Ist eben ähnlich, wie bei dem gestutzten

Windrad.     

 

 

Ja, ich habe schmutzige Wäsche gewaschen und dabei festgestellt, daß Socken sich ganz gerne der Paartherapie widersetzen und auch schon einmal eine Solo-Karriere anfangen. Zum Glück habe ich weder rote noch grüne Socken auf dem aufge(B)bockten Schiff, sonst wäre das Chaos perfekt. Kennt man ja und kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß vielerorts der Schuss noch nicht gehört worden ist- ich meine den Sockenschuss.

 

Habe auch das Schiff gewaschen   und alles war harmonisch.

       

Aber am nächsten Tag kam’s dicke. Irgendein Idiot hat in den Eukalyptuswäldern nicht weit von Portimao, die einst ein portugiesischer Diktator hat pflanzen lassen, um schnelles Geld zu machen,

Feuer gelegt und der Rauch,   

   

Gestank und Ascheregen kamen gegen die am Boden herrschende Windrichtung zu uns rüber. 8 Löschflugzeuge und zahlreiche Feuerwehrautos konnten das Feuer nicht unter Kontrolle bringen. Als abends die Flugzeuge aufgeben mußten, befürchtete man das Schlimmste, doch der Wind schlief ein und das Feuer mit ihm. Positiv ist noch anzumerken, daß das Problem der trotz Sonnenbrille hier ständig blendenden Sonne, wofür ich schon mit einer Schweißerbrille geliebäugelt habe, sich in Rauch aufgelöst hat und man konnte mit einem Mal problemlos ohne Brille in die Sonne gucken.

Nur der Portugiese lässt sich von alledem nicht aus der Ruhe bringen und der Strassenmusiker mit seinem Keyboard, der mich seit dreieinhalb Wochen mit exakt der gleichen Ohrwurmmusik in immer der gleichen Reihenfolge nervt, versuchte stoisch die Feuerwehrsirenen zu übertönen, was in den Ohren noch mehr schmerzte.

Besser war dagegen die Idee der Corona-Disko, ein Cabrio-Reisebus, der mit fetziger Bandmusik von einer Außengastronomie zur nächsten fuhr.