Vor einigen Tagen hatte ich bei einem Badeausflug mit Fahrrädern zum Strand einen Flipflop verloren und Rolf tröstete mich mit der Geschichte vom Cowboy. der mit einem einzelnen Flipflop in den Saloon ritt und vom Wirt gefragt wurde, ob der denn einen Flipflop verloren hätte. Die Antwort war: nein, ich habe einen gefunden…
Gestern hatte ich mit unserer Neusterwerbung, einem aufblasbaren Stand-Up-Paddel-Board erste Steh- und Geh-Versuche unternommen, aber wegen der Skepsis, der China-Ware gegenüber, nicht die vollen geforderten 15 PSI Drücke draufgegeben, obwohl man ja weiß, dass Gummi ohne Druck zum Knicken neigt, was bei unserem Board unter meinen 85 Kilo auch der Fall war.
Also heute eine Schippe draufgelegt, und ab ging die Post, den verlorenen Flipflop zu suchen.
Trotz Kräuselwellen überquerte ich stehpaddelnd wie im Fluge die Lagune, schleppte das Brett auf der anderen Seite in die Dünen, joggte zum Strand, doch ich fand dort nichts.
Bereits in der Nacht haben wir von See her akustisch heftige Brandung war genommen, die ich dann direkt sah und mich zum wellen baden verleitete.
Gleich die zweite Welle riss mir einen Badeschuh vom Fuß, weil der umlaufende Gummi nicht ausreichend fest gezurrt war. Verzweifelt suchte ich den Schuh in der tosenden Brandung, bis er schließlich als blau-schwarzer Fleck für Sekundenbruchteile in der gelblich-weißen Sandbrühe auftauchte. Sofort hechtete ich mit einer Technik, die ich mir von jagenden Seeschwalben abgeschaut
hatteauf den Fleck zu, und entriss das Plastikteil euphorisch dem Atlantischen Ozean. Allerdings nutzten die nächsten drei Brecher meine destabilisierte Lage gnadenlos aus, um mich in einen Vollwaschgang zu befördern.
Ich muss einen dermaßen mitleiderregenden Eindruck hinterlassen haben, dass eine passierende Hippanema-Bikini-Strand-Schönheit ins Wasser kam und mir spontan anbot mich aus den Strudeln zu befreien.
Unschlüssig schwankte ich vor der Alternative, aus eigenen Kräften meinen Mann zu stehen oder eine Damenbekanntschaft zu machen.
Der Gedanke an das an Bord wartende Frühstück ließ mich das verlockende Angebot dankend ablehnen und ich befreite mich, sandüberströmt, eigenständig aus den Fluten.
Der Dank dafür, als ich an Bord zurückkam, war ein saftiger Anschiss, wegen des mitgebrachten Sandes.