Derzeit wird in Mallorca fleißig regattiert, weswegen Hafenliegeplätze für die hiermit beschäftigten Boote reserviert sind.
Da wir immer noch mit Aufräumarbeiten und Einrichtung beschäftigt sind, ankern wir uns durch diverse Buchten, immer nach Leeküsten und reichlich Raum für unsere Kette Ausschau haltend.
Liegen wir dann an der Kette, halten wir Ausschau nach Neuankömmlingen, ob diese wohl das
Ankermanöver beherrschen oder wohlmöglich unser Schiff und andere gefährden. Hierbei wünscht
Man sich öfter, daß es analog zum Autoverkehr auch auf dem Wasser Frauenparkplätze gäbe.
Hierbei muß ich einräumen, daß ich selber natürlich auch nicht frei von Fehlern bin. In einer Stresssituation habe ich auf einen Knopf gedrückt, was ich lieber hätte bleiben lassen sollen.
Ein teures Ersatzteil für das geschredderte Bugstrahlruder mußte aus England beschafft werden,
das Schiff mußte für eine Stunde aus dem Wasser und ein Maschinnenschlosser aus Oyten bei Bremen, den ich aufgetrieben habe, hat mir geholfen, in der Kürze der Zeit, das Problem zu beheben.
Es lief wie am Schnürchen.
Nebenbei wurden uns noch die ramponierten Segel vom netten Team namens Doyle Sails repariert und angeliefert, während Moni im Supermarkt Eroski ganz unerotisch abgeräumt und die Vorratsspeicher aufgefüllt hat.
Als Stammkunde bekam sie den Einkaufswagen gleich ungefragt als rent-a-car gegen Pfand.
Erneut angefallene Aufräumarbeiten erledigten wir an einem einigermaßen geschützten Ankerplatz,
wobei ich erstmalig mein Reffleinensystem wirklich in den Griff bekommen habe. Einen richtigen Kompromiss aus dem, was sich der Hersteller gedacht hat, und dem, wie man es selber gerne fährt,
ist nicht ganz einfach zu finden.
Nach einer weitgehendst ruhigen Nacht am Anker, runden wir in einem größeren Trip halb Mallorca,
wobei es für mich fast schon komplett rund ist, und steuern das Highlight Port Soller an, das mit einer besonderen Attraktion winkt. Hier wird alljährlich am zweiten Maiwochenende der erfolgreiche, historische Rauswurf einer andersgläubigen Besatzertruppe vor 458 Jahren in einem großen und lauten Spektakel gefeiert. Dabei ist man doch gerne spectator.
Nach ein paar Telefonaten einen Liegeplatz gesichert. Mit der hier neuerdings üblichen Methode, im Internet geforderte 3 Tage vor Eintreffen verbindlich mit Hinterlegung der Kreditkarte einen Liege-platz zu buchen, kann ich mich noch nicht anfreunden.
Am Rande der Meeresschutzzone vermutete ich die größten Chancen, etwas zur Bereicherung des Mittagstisches beizusteuern. Leider wurde nur die Erkenntnis bereichert, dass in den Meeren inzwischen mehr Plastik als Fische rumschwimmt. Doch mit meinem Plastikfang habe ich immerhin auch die Schutzzone bereichert.
Moni bereitet sich auf die bevorstehende Begegnung mit der Zivilisation durch Haare waschen mit angewärmten Wasser aus den Tanks vor. Ich dagegen machte das vorgestern mit kaltem Meereswasser. So ist das nun mal auf einem Schiff für First Ladys und Legionäre.