Venedig die Erste

Wie schon angedeutet, macht das Bootfahren erst einmal Pause, Venedig muß erkundet werden. Hierzu gibt es nicht soviel zu sagen, es kennt doch ziemlich jeder ganz gut vom Kommisario Brunetti, den wir leider nicht persönlich angetroffen haben.

Wir liegen in der Marina auf der Insel Certosa, einer ehemaligen Festung. Wir benutzen fleißig öffentliche Verkehrsmittel, hier Vaporetto’s genannt, die zwar nicht mehr mit Dampf fahren, dafür aber jede Menge davon intus haben.

 

Das Touristenverkehrsmittel verkneifen wir uns, da wir nun wirklich genug Boot fahren.

 

 

Die Bretter rechts im Bild sind das Holzlager einer Gondelwerft, die hier gerade einen Stapellauf präsentiert. 

Die Gondoliere sind alles Künstler auf dem Wasser und haben entweder blau- oder rotgestreifte Hemden an. Was sie drunter tragen, sieht man hier:

 

 

Wenn einem Bootsfahrer der Wellenbock verbiegt, ist das schon eine schlimme Sache. Bei einer Gondola ist das nicht so, erstens ist er schon verbogen , zweitens ist er in Windeseile ersetzt, wenn man das Ersatzteil hat.

 

 

Wir liefen uns am ersten Tag lieber die Füße wund, um einen ersten Eindruck zu gewinnen und das schöne Wetter zu nutzen. Wir sahen diverse, reichlich mit Kunst ausgestattete Kirchen. Einmal meinte Moni: „Das muß aber ein ganz alter Meister sein“, ich sagte dazu: „.. oder auf alt gemacht“, sah mir die Bilder von hinten an

und siehe da, keine Leinwand, sondern Zeitungen und Prospekte zusammengeklebt und übermalt.

 

 

„Schlösser, die im Monde liegen“, heißt es in der Operette „Frau Luna“ und dies scheint mir ein Hauptgrund für Venedigreisende zu sein, ob auch hier ein Schlüssel zu finden ist, weiß ich nicht.

 

Ein etwas älteres Paar aus Uruguay lernten wir bei der Hauptbeschäftigung sämtlicher Besucher, nämlich beim Fotographieren kennen Diese erwiesen sich als Megafans von Deutschland und er berichtete stolz von seinem Besuch im Bremerhavener Schiffahrtsmuseeum, und daß er als Reliquie auf seinem Schreibtisch ein Stück Kette vom deutschen Schlachtschiff „Graf Spee“ liegen hat, welches sein Sohn eigenhändig tauchend ans Tageslicht beförderte.

Was die Fischer auf dem Fischmarkt nicht verkauft haben, wird von den Mövengeiern, und sei es aus Plastiktüten, geborgen

Die weltberühmte Kunstausstellung Biennale wollte ich mir nicht entgehen lassen, um meinen Bedarf an zeitgenössischer Kunst für die nächsten drei Jahre zu decken. Immerhin hat sie mir aufgezeigt, was ich mit unserem zuhause rumstehenden Diesel an Besten anfangen kann: Statue vorm Haus .

 

 

Die Filmfestspiele auf dem Lido gingen zu Ende, und Deutschland hat vom zweiten Preis etwas abbekommen. Wir haben ein paar recht sehenswerte Kurzfilme und ein paar Bilder und Eindrücke als Zaungäste mitbekommen.Eindrücke als Zaungäste mitbekommen.     

 

 

Heute am Sonntag hat es Bindfäden dauergeregnet, und nicht aus Seide, was für Venedig passender gewesen wäre. Venedig nennt sich die „Serenissima“, also die maximal heiterste, müsste aber heute

Humidissima heißen, die maximal Nasseste. Die hier beliebten und allseits zu Tausenden angebotenen Karneval’s-Gesichtsmasken sind entweder original aus Pappmaschee oder aus tief-gezogenem Kunststoff. Gerade bei der heutigen Wetterlage sind wir froh, daß unser Boot, wie die meisten, aus Kunststoff ist.