Nach Afrika und zurück

Kurz vor dem Aufbruch nach Afrika halfen wir einem Katamaran-Segler beim Ablegen zu einem Werftbesuch, weil sein Mast nicht mehr vom Deck gehalten wurde und einzubrechen drohte. Mir fiel die griechische Methode ein und wollte ihm raten, auch nach Afrika zu fahren, verwarf aber den Gedanken.

Als mein alter Herr seiner Zeit nach Afrika geschickt wurde, endete das mit Kriegsgefangenschaft.

 

Mit Spannung erwartete ich unsere Überfahrt. Nachdem wir alle Vorbereitungen abgeschlossen hatten, startete der Motor nicht. Unter Zeitdruck fiel die nötige Konzentration auf die Diagnosestellung schwer. Also leicht kopflos das gerade verpackte Klappfahrrad wieder raus, um einen Fachmann zu suchen. Nach wenigen Pedalumdrehungen lief mir der sonnenverbrannte Österreicher über den Weg, der mit den vielen Fendern. Wir diskutierten die Sache, obwohl er schon ein wenig beleidigt war, dass ich nicht sofort an ihn gedacht hatte. Nur wer ist schon gänzlich frei davon, Leute auch nach ihrem Äußeren zu beurteilen. Nach geschilderter Sachlage tippte er sofort auf die Elektrik und die Batterien.

Mit der Elektrik habe ich schon deutliche Verständigungsprobleme und verstehe unser Schiff an diesem Punkt am wenigsten, weshalb wir diesbezüglich noch einige Baustellen an Bord haben. Nun hatte ich plötzlich eine Idee und erinnerte mich an die noch nie genutzte Möglichkeit, sämtliche Batterien des Schiffes zusammen zu schließen, um mit vereinten Kräften den Motor anzuwerfen, wozu der Generator alleine nicht in der Lage war.

Es hat mit kleinen Schwierigkeiten funktioniert. Der Denkanstoß des Österreichers war mir zwei Dosen Bier wert und er zog froh von dannen und wir mit laufender Maschine aus dem Hafen. Es ging knapp am Aufsetzpunkt der Landebahn vorbei, wo zum Glück gerade kein Flieger kam. Dass es nicht nur auf der Mitte der Rollbahn eine Ampel gab, für den Querverkehr, sondern auch an den Enden, für passierende Segler, erfuhr ich erst danach.

Mit gesetztem Union Jack ging es diesmal auf dem Wasser nach Gibraltar, um für sagenhaft günstiges Geld den Dieseltank zollfrei aufzufüllen und Motoröl zu kaufen. Auch Schnaps und Zigaretten hätte es zollfrei gegeben, aber mit erstem ist man vorsichtig, wenn man in ein islamisches Land will, und mit zweitem könnten wir höchstens zum Bestechen etwas anfangen.

Ohne jegliche Formalitäten liefen wir aus und kreuzten den ganzen Tag bei frischem Wind, erst durch das Feld der Ankerlieger, dann durch den ein- und auslaufenden Gibraltar-Strassen-verkehr, der an den englischen Kanal erinnerte, und letztlich immer im Clinch mit den zahlreichen Fähren, die die Kontinente verbinden.

Luftlinie war die Strecke lächerlich, nur wenn man kreuzen muss, sieht es anders aus und wenn man es jahrelang nicht gewohnt ist, Strömungen zu berücksichtigen, zieht sich der Tag ganz schön in die Länge. Vom Anblick des Mondes her habe ich schon geahnt, dass es problematisch sein könnte und später bestätigte mir ein Tauchschullehrer bestehende Springflut, wo wegen der extremen Strömungen nicht getaucht werden kann.

Die Strömungen aus dem Atlantik waren so stark, dass wir mit voller Maschinenkraft kaum dagegen andampfen konnten, weshalb diese Ecke früher, als die Schiffe noch nicht motorisiert waren, die Meeresenge total gefürchtet war.

Zu allem Überfluss gab es in den ersten zwei afrikanischen Häfen früher auch Sportbootecken, die man aber geschlossen hatte, nachdem der König in Tanger-Stadt, 25 km weiter einen riesigen Yachthafen hat bauen lassen. Dummer weise waren die einstigen Liegemöglichkeiten der ersten beiden Häfen noch nicht aus den Seekarten gelöscht, weshalb ich dem Verlag noch ein Mail schreiben wollte. Per Funk wurde uns deutlich jegliche Einfahrt verboten, so dass wir bis Mitternacht tuckerten, um den eigentlichen Yachthafen zu erreichen und die Einklarierungsprozedur über uns ergehen zu lassen.

Zum Glück haben wir keine Drohne an Bord, was wegen potentiellem Drogenschmuggel äußerst verdächtig wäre. Vorsichtshalber beichtete ich vorzeitig den Besitz von Seenotmunition und es gab sofort Besuch an Bord. Sämtliches pyrotechnische Gerät wurde sofort eingesammelt und eingesackt. Später erhielt ich eine Quittung voller Stempel.

Unzähliger Fragen mußte ich beantworten und Fragebögen ausfüllen, bis ich bemerkte, dass sich nicht wirklich jemand dafür interessiert, was ich reingeschrieben habe.

Bürokratie wurde gelebt und von unglaublich vielen Personen bedeutsam betrieben.

Ausnahmsweise durften wir zu vorgerückter Stunde nach Abschluss der Formalitäten am Begrüßungsanleger liegen bleiben und ein paar Stunden Schlaf genießen. Früh morgens ging es dann an den eigentlichen Liegeplatz, wobei man feststellen musste, dass in der relativ neuen Luxusmarina noch lange nicht alles glatt lief, dafür waren die Preise auch moderat und mit dem Mittelmeer nicht zu vergleichen. Ärgerlich ist schon, dass es praktisch überall bei 12 Meter Schiffslänge eine Schallgrenze gibt, und wir knapp darüber liegen.

Aber zu kurz ist auch nicht schön.

Zeitweise war es in Tanger erstaunlich kühl, was, wie wir später erfuhren, dazu führt, dass reiche Marokkaner, wie auch der König ihren Wohnsitz im Hochsommer nach Tanger verlegen, wegen der erträglichen Temperaturen. Nur über die Mittagszeit sind diese trotzdem brutal heiß, und man beneidete die einheimischen in ihren Kaftans.

Der Wunsch zur Nachahmung wurde dennoch unterdrückt, man ist ja schließlich in seinem Kulturkreis verhaftet.

Kauzige Marokkaner waren allerdings auch gekleidet, wie bei uns im tiefsten Winter und das obwohl

sie sicher ohne Promille waren. Auch geraucht wurde in der Öffentlichkeit nicht, wohl eher nur heimlich, was auch wohl für Cannabis gilt.

Die Menschen sind überaus freundlich und hilfsbereit. Beim ersten Landgang lernten wir sofort Mohammed kennen, der in jüngeren Jahren als Touristenführer für Neckermann und Konsorten tätig war und sich deshalb einige Sprachen selbst angeeignet hatte.

Jetzt ist er in Rente und der Tourismus hat auch nachgelassen bzw. sich gewandelt, weil viele jetzt mit dem eigenen Auto oder Wohnmobil kommen.

Mohammed hat uns viel gezeigt und erklärt und Sorge getragen, dass wir nicht über das Ohr gehauen worden sind. Sein ständiger Kommentar und Hinweis war: „Alles sauber“, in Marokko. Da er nie in seinem Leben aus seinem Heimatland hinaus gekommen ist, und es darin auch ein Nord-Süd-Gefälle gibt, war diese seine Einschätzung verständlich.

Uns aber, drehte sich bei manchem Anblick schon einmal der Magen um, und mir leider am dritten Tage nicht nur im sprichwörtlichen Sinne. Mein Verdauungstrakt war am Ende eines Leidenstages sauberer als Mohammeds Marokko.

Um dieses zu verarbeiten, habe ich gedichtet:

Trafalgar, einst die größte Schlacht,

wurd‘ in mein’m Darm heut nachgemacht.

Der Seemann von der Nordseeküste,

gern aus dem Kühlschrank alles wüßte,

der Berber hier aus Afrika,

nimmt Fliegen als Beilage wahr.

 

Dabei muß man feststellen, dass das Viele, was man gegessen hat, vorzüglich geschmeckt hat und die Gerüche der Gewürze in den Bazaren unbeschreiblich waren.

Generell muß man feststellen, dass die Kombination aus Mittelalter und ultramoderner Neuzeit faszinierend ist, leider aber auch vergesellschaftet mit grenzenloser Armut und unermesslichem Reichtum, dicht nebeneinander.

 

Reichlich arm dran waren auch die Tiere, besonders, wenn sie zu Tausenden auf den Märkten und Bazaren angeboten wurden und einen bedauernswerten Anblick boten.

 

 

Wir wunderten uns über das große Angebot duftender Heuballen in den Gassen der historischen Altstadt, bis wir dem Rätsel auf die Spur kamen. Gängige Praxis ist es, auf den Märkten eine Ziege oder ein Schaf zu kaufen, das Tier im normalen PKW nach Hause zu kutschieren(Bild 12 u 13), um es eine Weile im Haushalt zu halten.

Nun hat ja manch einer eine Ziege zu Hause, aber wenn sie sich von Heu ernährt????. Am Ende werden letztere weidmännisch behandelt, was ich mir in häuslicher, beengter Atmosphäre nicht einfach vorstelle.

Energiepolitisch gesehen handelt es sich um ein ökonomisches Verfahren, zumal sich der Vorteil einer Kühlkette noch nicht so richtig überall im Lande herumgesprochen hat, und diese vielfach durch Fliegen ersetzt wird. Anlässlich des in Europa bestehenden, bedenklichen Insektensterbens ist dieser Umstand sicher nicht nur negativ zu bewerten.

Was das Autofahren im Lande gefährlich macht, trotz vorzüglicher Maut-Autobahnen, ist das Ignorieren der Anschnallpflicht sowie das heillose Überladen der Autos. Einen schlimmen, tragischen Unfall von einem mit Trödelwaren heillos überladenen Auto mussten wir im Vorbeifahren mit ansehen.

Später in der Stadt begegnete uns eine Prozession singender Menschen mit schnellen Schritten, die in ihrer Mitte ein Europaletten-ähnliches Gestell trugen.

Es brauchte einen Moment, um zu erkennen, dass es sich bei der Prozession um einen Leichenzug handelte, bei dem Koranverse gesungen werden.

Mohammed zeigte uns bereitwillig so manche Moschee aber nur von außen und sprach das  Wort Moschee in seinem selbsterlernten Deutsch wie Muschi aus. Wir brauchten Zeit zu begreifen, was er meinte.

Dank seiner Expertise benutzten wir Sammeltaxis für unsere Fahrten ins Landesinnere. Diese waren spottbillig, weil sie bis auf den letzten Hohlraum zugestopft wurden, wofür auch alles Unnötige an den uralten Autos abgebaut war. Ein Mercedes hatte 700 000 km mit einer Maschine auf der Uhr. Man konnte auch für mehr Komfort extra bezahlen, was immer noch deutlich billiger war, als ein Leihwagen.

Nachdem ich kaum von meiner Darminfektion genesen war, wollten wir wieder nach Europa zurück.

Wir waren auch skeptisch gegenüber dem Trink?-Wasser auf den Stegen eingestellt. Mit unserer neuen Bekanntschaft Bernd, einem erfahrenen Einhandsegler, erledigten wir gemeinsam die Ausreiseformalitäten, welche mit einer Inspektion beider Schiffe durch ein Rollkommando endeten, welches sich über eventuelle, blinde Passagiere informieren wollte. Wir hätten dieses selber gerne gewusst, allerdings war die Untersuchung dermaßen oberflächig, dass man schon mit einer Blindziffer rechnen musste.

Während wir noch auf Bernd’s Starterlaubnis warteten, machte ich ein Foto von einer gegenüber liegenden, stattlichen Megayacht mit interessanter Heckflagge. In allen Ecken des Tuches waren goldene Kronen aufgestickt auf die sonst marokkanische Flagge. Kaum hatte ich das Bild im Kasten, da kam ein gut gekleideter Herr an’s Schiff und erklärte im besten Englisch, wo doch Marokkaner eher französisch sprechen, dass ich ein verbotenes Foto gemacht habe, und ich dieses löschen soll. Folgsam fingerte ich beflissen an meinem Apparat und bestätigte den Vorgang. Misstrauisch verlangte der Herr die Herausgabe des Tatwerkzeugs. Fachmännisch versiert, fand der Herr das noch vorhandene, verbotene Bild und löschte es gekonnt aus meinem Speicher und reichte mir freundlich den Apparat zurück.

Ich staunte nicht schlecht über die Mächtigkeit des Königs, um dessen Megayacht es sich bei der Begebenheit handelte. Er schien sich eine Truppe best ausgebildeter Security zu halten, mit dem alleinigen Auftrag, das Ablichten seiner Yacht zu verhindern. Hätte er sich eine Bavaria oder eine Jeanneau gekauft, bräuchte er keine Angst zu haben, dass sein Schiff großartig fotografiert wird.

Endlich liefen wir gemeinsam mit Bernd aus, der uns zeigte, wie man in dieser Region navigiert. Er beschränkt sich auf seinem Schiff puristisch dabei auf das Nötigste. Nun fährt sich jedes Schiff anders, am Ende kommen aber alle an ihr Ziel.

 

An zwei kritischen Stellen waren wir froh, direkt in Bernd’s Kielwasser zu fahren, weil die Durchfahrt nicht einfach war.

Am Kap Trafalgar, wo Vizeadmiral Nelson 1805 eine riesige Flotte spanischer, französischer und sicher auch ein paar eigene Kriegsschiffe versenkte, musste dieser noch als Schifffahrtshindernis vorhandene Schiffsfriedhof geschickt umfahren werden.

 

Warum dieses Boot in Tarnfarben in der Brandung rumdümpelte, darüber lässt sich gut spekulieren, vielleicht ist es ein Hinweis, daß der hiesige Küstenabschnitt permanent von Wachbooten abgefahren und von Hubschraubern mit Wärmebildkameras abgeflogen wurde.

In Porto Petri, einer gewundenen Flussmündung mit tidenbedingtem Wattgebiet, verlangten die vorhandenen Strömungen exakte Navigation.

Nach einer ruhigen Ankernacht in einem Nordseeküsten ähnlichem Revier besuchten wir mit

Bernd und unserem Beiboot die vorgelagerte Festung, die einst die Stadt Cadiz von Südosten her beschützen sollte.

Bernd durchschwamm derweil Priele und Lagunen. Nach der etwas enttäuschenden Festungsbesichtigung schwamm ich mit ihm und wir ankerten das Boot im seichtem Gewässer, da Moni nicht so gerne in’s Wasser geht und wir leichter ein und aussteigen könnten. Dies sollte sich rächen, da die Tide noch mehr ablief, als von mir vermutet. Der Außenborder muß Grundberührung bekommen haben und durch die anbrandenden Wellen so heftig, dass sich die Befestigung am Spiegel gelöst hat und der Motor unserem Beispiel gefolgt ist, und baden ging. Leider hatte er vergessen, daß er nicht schwimmen kann, im Gegensatz zu uns. Ich traute meinen Augen nicht bei dem Anblick und fluchte laut über das Watt. Nur der Benzinschlauch hielt Boot und Motor noch zusammen und zum Glück dicht.

Moni und Bernd wollten nach Wiedereinhängen des Motors einen Startversuch wagen, doch ich wusste, dass dies die sicherste Methode ist, ihn zu lynchen.

Wir versuchten von Sandbank zu Sandbank zu treideln oder auch gegen den starken Ebbstrom zu rudern, bis urplötzlich das Wunder der Sandbank in Gestalt unserer Nachbar-Ankerlieger Bo und Sybille aus dem Nichts mit Ihrem Schlauchboot und einem 15PS Honda auftauchten und uns bis zu unseren Schiffen abschleppten.

Sie hatten unser Missgeschick schnell erfasst und ihre geplantes Kiten unterbrochen. Sie brachten auch noch wertvolle, eigene Erfahrungen mit abgesoffenen Außenbordern mit und gaben Mut machende gute Tipps, die später durch Handreichungen ergänzt wurden. Ich hätte sonst nie geglaubt, das versalzene Rütteleisen alleine mit Bordmitteln wieder flott zu bekommen. Es ging fast ein ganzer Tag dabei drauf plus meine Mineralölvorräte, aber dann lief der Japaner wieder, wenn auch nur gedämpft.

Wir machten einen Ausflug nach Cadiz mit zwei Schlauchbooten und Bussen und genossen die Stadt,

die unendlich viel zu bieten hat, bis auf das was man braucht, Außenborder-Motoröl.

Am Ende verbrachten wir eine halbe Nacht auf dem Katamaran mit spannenden Geschichten.

Nach Durchtauschen von ausgelesener Bordliteratur trennten sich am nächsten Morgen die Wege der drei Crews. Bernd ging früh Anker auf, um zu seiner Familie zurückzukehren. Bo und Sybille wollten den Wind noch einmal zum Kiten ausnutzen und wir folgten Bernd in einigem Abstand, um Cadiz noch einmal besser von der Marina aus kennen zu lernen, und vielleicht doch noch Motoröl zu ergattern.

Die Einfahrt in einen großen bedeutenden Hafen ist schon immer etwas Besonderes, auch wenn ich diesen vor über 40 Jahren mit der deutschen Marine als Stabsarzt schon einmal angelaufen habe, wovon aber praktisch nichts mehr hängen geblieben ist. Der Hafen hat sich auch total verändert. Seinerzeit hatte sich der Flottenverband aufgespalten, ein Teil ging nach Cartagena und ein anderer, zu dem ich gehörte, nach Cadiz. Heute weiß ich, daß wir die bessere Wahl hatten, aber damals hat man es nicht zu schätzen gewußt.

Beim Einlaufen in die neuere Marina bekamen wir sofort einen Platz zugewiesen.

Moni, die vom Angeln von Bord aus überhaupt nichts hält, angelt sich beim Anlegen mit der geworfenen Festmacherleine das vom Marinero auf dem Steg abgelegte Handfunkgerät und versenkte es überlegen in die Fluten des Hafenbeckens, so wie einst Lord Nelson vor gut 200 Jahren wenige Seemeilen von hier die gesamte spanische Armada bei Trafalgar versenkt hat.

Nach Nelsons Großtat war der spanische Amerika-Handel auf Eis gelegt, nach Monis Aktion war der Yachthafenfunkverkehr im sogenannten Amerika-Hafen hörbar eingeschränkt.

Als Moni gemeinsam mit dem Marinero beobachtete, wie die Funkwellen langsam immer mehr von Wasserwellen überlagert wurden, entfuhr ihr die Bemerkung: oh, sorry, worauf ich ergänzte:

Gut, daß du nicht gesagt hast: „over, and out“…..  (womit in der Regel Funkgespräche beendet werden)

Als ich einen billigen Plastiktrichter bei meinen diversen Ölwechseln einen Moment nicht richtig festgehalten habe, kam ein Windstoß, und er segelte über Bord. Ich habe keine Sekunde gezögert und bin dem Pfennigartikel mit vollen Klamotten hinterhergesprungen, um ihn zu retten. Nur bei einem Elektronik-Teil weiß man als Experte, dass man einen laufenden „download“ nur sehr ungern unterbricht.

Dar ausgiebige, anschließende Stadtrundgang war von traditionellen Ritual begleitet, indem mich Moni, wie stets immer, animierte, nun kauf dir doch mal endlich was Vernünftiges zum Anziehen, während ich sie permanent von Selbigem abzuhalten versuche. Als ich freudestrahlend einen Decathlon-Laden entdeckte, tat ich Moni endlich den Gefallen, doch ihr waren die angebotenen Sachen viel zu billig. Wie Mann’s macht…….

Wir holten nach, was wir beim ersten Stadtbesuch versäumt hatten, nämlich den Besuch der Markthalle. Leider war es zu spät für den eigentlichen Clou, bei dem man sich am Fischstand eindeckt mit dem, was man essen möchte, und im daneben gelegenen Restaurant wird das soeben Gekaufte

 für kleines Geld delikat zubereitet. Aber die vorhandene Tapas-Speisekarte hat uns auch gut und ausreichend gesättigt.

Wieder schoß ich ein Foto, um das Cadizer Open-air-Hafenkonzert plastisch mit dem Bremer Hafen-Konzert vergleichen zu können und wurde prompt von einem Ordner zurechtgewiesen, diesmal aber ohne Löschungsanordnung.

Ein solches Denkmal sucht man in Marokko vergebens, da dort der König noch die lleinige Macht in sich vereint, ohne Parlament und Verfassung.

 

 

 

Als wir nach dem Besuch eines einzigartigen Jugendstil-Kaffee’s uns spitzenmäßig gestärkt hatten, mit einem Apfelstrudel, von dem sich mancher Deutsche oder Österreicher Einiges abstrudeln kann, kehrten wir zu später Stunde zum Schiff zurück und wurden mit unseren rundgelaufenen Füssen freudig von einer fetten Kakerlake begrüßt. Moni konnte gerade noch verhindern, dass ich in die Ferne schweifend, draufgetreten wäre.

Am Sonntag füllte sich der Hafen mit einer multinationalen Flottille, von denen die meisten gleich zur Tanke streben. Ich bin mit derweil Schreiben und Moni mit Dreckwäsche beschäftigt.