Man muckelt so :-)

Eigentlich ist es Zeit, die Koje auf zu suchen, aber meine Redaktion hat einen weiteren Bericht angemahnt, also fasse ich mal zusammen, was alles passiert ist, wenn es auch nicht viel war.

Das Schiff hat jetzt seinen kupferhaltigen Anstrich erhalten, dem man besondere Nachhaltigkeit nachsagt. Es hat jetzt von unten das Aussehen, wie die Braukessel einer größeren Brauerei.

Nur als der schwedische Extremsegler von ca. 6 Schiffe weiter vorbeikam, sagte er, daß er auch gerne solch einen schönen Anstrich hätte, allerdings käme er mit solch einer Farbe nicht nach Hause und das gelte für jeden, der nach Schweden wolle. Schon sah ich sämtliche Schweden-Wunschfelle weg-schwimmen und fürchtete dieses interessante Land von der Zielliste streichen zu müssen.

Habe dann augenblicklich meine Redaktion angerufen, die sofort recherchiert hat und mit der Herstellfirma ein längeres Informationsgespräch geführt hat. Danach war doch alles halb so wild, und mit dem Sesam-öffnenden Zauberwort:  „Yacht in Transit‘“ ist doch vieles möglich.

Bevor man diesen höchst effektiven und ungefährlichen Anstrich verbietet, sollte erst einmal der weltweit praktizierte Brauch unterbunden werden, inflationär wertgeminderte Kupfermünzen in öffentliche Wasserspiele aller Art im Irrglauben an einen metaphysischen Nutzen zu entsorgen.

Mich dürstete es dermaßen nach einem Kaffee, daß als die Maschine Ladehemmung zeigte, ich sämtliche Ermahnungen bezüglich der Kontamination der frischen Farbe ignorierte und via Ausguss die frische Farbe mit altem Kaffee überströmen ließ. Prompt hatte ich statt coppercoat coffeecoat, und zwar einen langen braunen Streifen- und das so kurz vor der Wahl.

Seit Tagen beobachte ich den Schlagschatten eines stroboskopartigen Lichtes auf unserem Schiff, ohne die Quelle ausfindig machen zu können. Irgendwann standen die Sterne günstig, und ich hab es dann doch herausbekommen. Auf dem Nachbarschiff hat ein windschätzender Holländer zwei Windräder nach dem Flettner Prinzip auf seinem Schiff, die im Lichtstrahl eines entfernten, das Werftgelände beleuchtenden Hochleistungsscheinwerfers liegen, und das Phänomen produzieren.

Beim Ausräumen der wegen akuten Platzmangels restlos vollgestopften Duschkabine musste der kleine Schalter an der Deckenleuchte dran glauben.

Also ein neuer Punkt auf der Reparatur-liste sowie zwei Probleme:

  1. Wo einen neuen Schalter herbekommen? Zum Glück weilt meine bessere Hälfte noch im Heimatland, wo sie beim Conrad-Elekronic trotz Corona-Engpässen fündig wurde. Habe sie daraufhin zur Schalter-Beamtin ohne Pensionsberechtigung befördert.
  2. Das Flüssiggas, welches ich im Lötkolben brauche hat die Corona-Leerlaufzeit genutzt, sich zu verflüchtigen. Jetzt weiß ich auch, warum die Amerikaner uns unbedingt Flüssiggas verkaufen wollen, weil es schnell weg ist, wenn man nicht aufpasst. Zum Glück gibt es das besagte Gas auch im größten Baumarkt am Platze, und der hat sonntags auch geöffnet.

Mit leergeräumter Duschkabine konnte ich es wagen, das Wassersystem des Bootes zu befüllen. Wie zu erwarten, war es nicht dicht. Irgendwo tief im Keller kam reichlich etwas raus und an der Küchenspüle leckte der Einhebelmischer. Also diesen auseinander genommen, die Teile fotografiert und mit Fragen versehen einem befreundeten Klempner zugeschickt.

Antwort:

Es gibt für das Problem tausende möglicher Ersatzteile! Also mindestens die ganze Armatur, wenn nicht sogar die gesamte Sanitärinstallation oder gleich das ganze Schiff tauschen.

 

Zum Glück und Boris Johnson sei Dank, haben die Werftengländer eine Mischer Kartusche eingebaut, für die es in den meisten Baumärkten dieser Welt Ersatz gibt, und man nicht auf eingefleischte, bzw. eingeklempnerte Fachbetriebe exclusiv angewiesen ist. Was habe ich in früheren Zeiten auf einschlägige Ersatzteile (fürs Haus) teilweise monatelang gewartet, was bei heutzutage angesagten Hygienekonzepten nicht handzuhaben wäre, es sei den man hat wie Hollywood-Stars diverse Ersatzbadezimmer.

Lieferschwierigkeiten gibt es heute eher beim Klopapier, wo die Käufergier extreme Züge annimmt.

 

Walhalla schreibt man im Deutschen anders, und es sieht auch geringfügig anders aus.

 

Fahrradwege für besoffene Fahrradfahrer- die Schlangenlinie ist schon vorgegeben.

 

 

 

Alleinsein ist doch oft geboten,

 

auf Booten, so wie auch auf Schloten                               

 

 

doch vorteilhafter ist’s zu zwei’n , ab morgen wird´s bei mir auch so sein.                       

     

 

 

 

 

 

 

In einem hoch interessanten Radio-Feuilleton zitierte Hubertus Meier-Burkhart den klugen Satz,

daß Antiaging das Gleiche wäre, wie eine Katzenklappe auf einem U-boot.

Beim Aufräumen habe ich jede Menge Hyaluronsäure Präparate auf unserem Boot gefunden.

Das ist unsere Katzenklappe. Bin dennoch überzeugt davon, daß die Toscadeau nie zum U-Boot wird.

Bei dem erwähnten Schweden habe ich eine interessante Installation gesehen.

Nachdem er die Wäsche von der Leine genommen hat, hat er diese für die nächste Wäsche belassen.

Er hat sie mit Plastiktüten bespickt, damit keiner durchläuft.

Während des zweiten Weltkrieges hatten die Franzosen eine befestigte Verteitigungslinie, die nach dem Herrn Maginot benannt wurde. Das deutsche Pendant hieß Westwall und wurde von Franzosen und Engländern mit dem Wort Siegfried-Linie bezeichnet. Nun muss man wissen, daß im Französischen, wie im Englischen es nur ein gemeinsames Wort für Linie und Leine gibt, und beide Kriegsparteien haben in Ihren Landessprachen fröhlich gesungen: wir werden unsere Wäsche auf der Siegfried-Leine/Linie aufhängen, um damit anzukündigen, daß sie dort durch marschieren werden, was ihnen mit Hilfe der Amerikaner ja dann auch gelungen ist. Es hingen aber keine Plastiktüten drauf.

Wie komme ich jetzt nur auf Querdenker? Haben gestern in Berlin mächtig Randale gemacht.

Können alles keine Segler bzw. Seelaute sein, sonst wüßten sie, daß wenn ein Segler oder ein anderes

Schiff querläuft, ist richtig etwas faul im Staate Dänemark, und nicht nur da!

Habe mir zur Feier des Sonntags eine Eigenkonstruktion eines Frutti-de-Mare-Burgers gemacht. Whao, schade nur, daß es keine Einwegpfannen gibt, sonst hätte ich überhaupt keinen  Abwasch gehabt. Den Kommentar von FFF kann ich mir denken, aber ich muß den alten Müll doch irgendwie von Bord bringen.

Gefühlt zum 70sten Mal schallt der Beatlessong „let it be“ vom anderen Ufer des Flusses herüber.

Dort bezieht allabendlich ein lautstarker, aber mäßig begabter Alleinunterhalter Position und covert

Mit seinem begrenzten Repertoire wahrscheinlich alle leicht zu spielenden Ohrwürmer der sixties und seventies in permanent wiederkehrender Monotonie.

Ich möchte rüberrufen: ‚let it be‘, bin aber nicht lautstark genug.