England

Auf der Überfahrt haben uns diverse Piepmatze besucht, einer sogar im Salon und er ist auf meinem Kopf gelandet. Leider nicht lange genug, um davon ein Bild zu machen. Hier ein anderer.

 

 

 

 

 

 

Der Schiffsverkehr auf dem englischen Kanal ist beängstigend, besonders nachts. Manchmal bringt einer Licht ins Dunkel, und man kann sogar versuchen, ein Nacht-Bild zu schießen.

Eine gewaltige Hilfe ist dabei die Elektronik, sprich AIS, ohne das die Querung des Kanals ein Harakiri wäre. Die Begegnung mit dem Kreuzfahrer sieht dann so aus:

 

 

 

 

Genauere Informationen über den „Gegner“ gibt es auch.

 

In England kann man sich problemlos in den meisten Häfen anhand von Gedenktafeln und Monumenten darüber informieren, welche siegreichen Feldzüge vom jeweiligen Hafen aus gestartet worden sind. Über die verlustreichen schweigt man sich eher aus.

Wir haben sorgsam die Bretagne und die Normandie umschifft um jeglicher Quarantäne-Problematik aus dem Wege zu gehen und sind jetzt an der Normandie-Pier gelandet, zum Wasserbunkern, da seinerzeit, 1944, auch von hier aus ein Konvoi zur Invasion in der Normandie gestartet ist, woran ein großes Denkmal von 1994 erinnert.

 

 

Inzwischen sieht die Sache ja anders aus. 

Ein Freund von uns hier in England hat die Aufgabe, hier ein Oktoberfest für 300 Gäste zu organisieren. Wegen Brexit ist es ihm aber unmöglich, Produkte aus Deutschland ein zu führen. Wir haben aus Angst, unterwegs zu verdursten, 36 Liter portugiesisches und azorisches Quellwasser nach England mitgebracht.  Leider kann man damit keine Oktoberfeststimmung aufkommen lassen.

 

 

 

 

Wohin die Reise geht, wird die Zukunft zeigen.

Natürlich darf man nie Müll im Wasser entsorgen. Nur hier gibt es eine Ausnahme: mitten im Hafen ist ein Ponton

verankert, mit Müllcontainern drauf. 

 

    ich weiß nicht, wofür das DH hier steht, bei uns zuhause steht es für Diepholz.

Englische Wohnkultur hat doch einfach Stil, oder Styling 

Auch zu sehen an der gekachelten Duschkabine für Segler.

 

Weiter geht’s, zusammen mit Flipper, unserm besten Begleiter.

Zum Ausnutzen der richtig starken Tidenströme mussten wir doch mal wieder ungern eine Nachtfahrt einlegen und fuhren im Dunkeln in den Solent rein. Da das rein gar nicht geht, haben wir sofort rechter Hand geankert, und uns tüchtig ausgeschlafen.

 

 

Der Ausblick am Morgen-gigantisch.

Etwas später kam Nebel auf 

        

und das Nebelhorn tutete.

Bei der Befestigung der Solent Zugänge hat man sich sicher keinerlei Gedanken gemacht um die damit

verbundene CO2 Belastung.

Aus diesem Wehrturm ist ein Luxushotel geworden.

An der Mündung des Medina-Flusses, der die Isle of Wight durchzieht, liegt Cowes, mit dem Royal Ocean Yacht Club an prominentester Stelle,  der als ältester Yachtclub der Welt gilt. Wir hatten Gelegenheit ein Mitglied kennen zu lernen, der am legendären Fastnet Race 1979 teilgenommen hat, bei dem tragischer Weise 19 Segler ihr Leben verloren haben.

 

 

Cowes erinnerte einen ein wenig an Warnemünde während der Hansesail, nur daß hier fast jeden Tag „Hansesail“

stattfindet.               

Ein prestigeträchtiger und rekordverdächtiger Trimaran-Neubau, sicher wahnsinnig schnell, nur fliegen ist schneller.

Für ein paar notwendige Reparaturen sind wir zum Entstehungsort unseres Schiffes zurückgekehrt.

Leider gibt es dabei diverse schwierigkeiten . Nachdem die Werft in Konkurs gegangen ist, wurde alles Brauchbare weggebracht. Brexit und Covid taten ein Übriges, sowie die Krise der LKW-Fahrer, die als Ausländer allle kein Visum mehr bekommen haben und dringend fehlen. Zusätzlich findet zeitgleich in Southampton eine Bootsmesse statt, die alle noch verfügbaren Kräfte bindet.

Wir können nur die Backformen betrachten, aus denen einst schicke Boote, so wie unseres gebaut wurden,

und wie man hofft, daß die hier reichlich vorhandene Natur alles rückabwickelt.