England 2

Endlich konnten wir unsere Bordfahrräder englischer Provenienz einmal so bewegen, wie es ihrem Naturell entspricht, nämlich links verkehr(t).

Während die Wasserlandschaft hier sämtlichen Schwimmkörpern jegliche Entfaltungsmöglichkeiten bieten, wird auf dem Land das Leben den Radfahrern deutlich erschwert.

 

 

Das Fahren auf Landstraßen ist teilweise lebensgefährlich. Als Moni bei unserer Ausfahrt dann noch eine

tote Ratte und ein frisch vom Auto übergemangeltes Kaninchen vor das Vorderrad bekam, war für sie die Sache erledigt und sie wollte nur noch nach Hause. Daß sie auf dem Rückweg reihenweise Milliardärsvillen passierte, hat sie für alles entschädigt.

Ich erkundete derweil Chichester-Stadt, welche 1817 zur Versorgung mit Kohle an das südenglische Kanalnetzangeschlossen wurde und einen Hafen bekam.

Die Kanäle sind nicht mehr durchgängig, weshalb statt Kohleschuten nur noch Paddelboote und Standupboards den Kanal befahren, wofür die Brücken geöffnet sind. Ein Mann käme mit einem Stand-up auch unter der geschlossenen Brücke durch.

Die Kohle ist in anderer Form in der Gegend geblieben.

Ein deutscher Wirtschaftsingenieur, der bei der Rolls-Royce Fabrik, die wir gerne besichtigt hätten, für die Qualitätskontrolle zuständig ist, hat uns Einiges über das Werk erzählt,

und daß sich hinter den Häusern auf diesem Bild ein Haus von Keith Richard von den Stones befindet, und das Kate Winslet wiederum aus ihrem Haus folgenden Ausblick

 

 

 

       

genießt. In der ersten Nacht haben wir, nachdem der versprochene Liegeplatz am Steg doch nicht frei war, zufällig neben dem Boot von der berühmten Schauspielerin geankert. Es kam zum Glück keine Titanic-Stimmung auf.

In Chichester erinnert ein Denkmal an einen ehemaligen Bürger, der Freund und rechte Hand von Admiral Lord Nelson war und als Marineoffizier viele Schlachten mit bestritten hat. Bei der entscheidenden, bei Trafalgar, war er verhindert und Nelson mußte seinen Platz einnehmen, was ihm eventuell das Leben gekostet hat.

 

 

 

Falls meine Freunde des Boule-Spiels meinen Blog lesen, habe ich ein Traumgelände für ein Match innerorts entdeckt.  

Man muß nur aufpassen, daß das freche und wenig scheue Eichhörnchen nicht das Schweinchen mißbraucht.

 

Ein Jeansladen war in einem leicht überheblichen Gebäude untergebraucht,

   wogegen man mit seinen Füßen weniger hochstapeln sollte, wenn man

unter dieser Unterführung durch will.    

Unterwegs gab es Bio-Weidezäune zu bewundern, voll biologisch abbaubar. Da staunt sogar der Hirsch.

 

Von unserem Liegeplatz am Steg ,  konnten wir die äußerst sportlichen Aktivitäten aller Altersklassen beobachten. 

 

 

 

 

Dazu einen modernen Sysiphus, der nach antikem Vorbild, mit seinem reichlich verrosteten Eisenkahn

  mit angehängtem Schleppkörper die Slipbahnen der Werft vom Schlick hat versucht zu befreien, bis die nächste Flut alles wieder zugematscht hat.

Zweck der Übung, war es, den Weg für den auf der Schräge ins Wasser fahrenden Kran / Travellift frei zu machen, damit Kundenboote oder wie hier, der erste Neubau nach der Insolvenz gewassert, oder aus dem Wasser gezogen werden konnten.

Dieser Neubau paßt so richtig in die Zeit, da die zwei Diesel, wenn sie das Boot mit 35 Knoten vorwärts treiben, einen tüchtigen Durst entwickeln dürften. Wer braucht so etwas, es sei denn, er muß gelegentlich Zoll und andere Verfolgerboote abhängen. Wir haben von Südportugal über die Azoren bis Brighton einen halben Tank verbraucht. Wie oft hätte der Neubau auf der Strecke bunkern müssen?

Aber mit seinen gegenläufigen Doppelpropellern schreddert er prima im Wasser schwimmendes Plastik und produziert Mikroplastik. Hauptsache man kann in England immer noch mit Genuss Fish and ships verzehren ohne Additive.

Einige Probleme am Schiff hat die Werft beseitigen können, als wir am Schwimmsteg lagen. Einen Ölmeßstab am Getriebe, der unbrauchbar geworden ist, hatte man in Portugal nachgebaut, was dort einfacher war, als ein Original-Ersatzteil zu besorgen. Nur die Eintauchtiefe war unbekannt.

In England konnten wir das Machwerk glücklich kalibrieren, mit einem Originalteil von einem Schwesterschiff. Jetzt kratzte der Stab nicht mehr auf den Zähnen vom Getriebe.