Die Azoren Teil 2

Die Portugiesen lieben Fliesen und haben ihre Insel hier dekorativ an die Wand gekachelt und wir unsere Aktivitäten drübergemalt.

 

 

 

Die Westpoint-Version von geothermischer Spa-Kultur ist eine frei zugängliche Riesenbadewanne mit Nacktfelsumrandung, regelmäßigem Wasseraustausch durch den Atlantik, Badeleitern und Nichtschwimmerbecken. Die Temperaturregelung erfolgt zeitgesteuert. Bestimmend ist die Tidenuhr, d.h.: höchste Temperatur bei Springtidenniedrigwasser mit kaum erträglichen über 40°C. Dementsprechend niedrigste Temperatur bei Springtidenhochwasser mit kaum Unterschied zum Atlantik, im September ca 19°. Graduelle Unterschiede gibt es noch, je nachdem in welchem Bereich des Beckens man sich aufhält. Die Verbindung zum Ozean sorgt für permanentes Wellenbaden, weshalb Halteleinen quer durchs Becken gespannt sind.

Eine gigantische Bergkulisse landseitig rundet das ganze Ambiente perfekt ab.

Die Verkehrsanbindung ist ein wenig problematisch, da Mietwagen sehr teuer und praktisch nicht zu bekommen sind, außer über Insider-Internetadressen. Dafür sind Taxis ausgesprochen günstig.

Das Wandern ist des Müllers, aber nicht des Seglers Lust. Wir haben dennoch ausprobiert, wie weit die Füsse tragen. Die Landschaft hat uns dafür belohnt.

 

In weiser Voraussicht, daß wir bei kommender Segelei mit Feuchtigkeit zu tun haben werden, wollte ich die Klimaanlage an Bord zum Laufen bringen und habe dafür etliche Male den entfernt auf einem Berg gelegenen Baumarkt mit dem Klapprad besucht. Leider konnte ich die Umwälzpumpe nicht zum Ansaugen bewegen.

Als ich dann die Feuchtigkeits-spendenden atlantischen Tiefausläufer fotographisch archivieren wollte,

machte ich die Erfahrung, daß meine polarisierende Brille sich kontraproduktiv erwies, weil sie die Lichterscheinungen wegfilterte.

In der Marina gab es eine Vielfalt interessanter Schiffe, die nur vom Äußeren schon einiges zu berichten hatten. Einer muss in der Eile des Ablegens seinen Festmacher auf der Klampe vergessen haben.

Ein anderer hatte eine merkwürdige Art, über die Toppen zu flaggen.

Eine Bavaria zleigt immer viel blau am Schiff, aber eine solch blaue Nase ist selten.

Wenn hier ein Herr Lasch-et am Werke war, muß man befürchten, daß in stürmischen Zeiten die On-Top-Ladung den Ozean bereichert.

 

 

Flüchtlingsproblematik? Aber als blinder Passagier begibt man sich unauffälliger aufs Schiff.

 

Manche nennen ein Wohnklo ihr eigen, dieser hier hat ein Schwimm-WC.

Wir hatten uns auf der Fahrt zu den Azoren als Fuhrunternehmer betätigt, und der schon erwähnten Einhandseglerin Renate einen benötigten Außenborder und Lifelines geliefert.

 

Hier können Familien weder Kaffee noch sonstiges kochen, da das Betreten nicht erlaubt, und die Erdhügel einem Edelrestaurant zum Kochen von Vulkangerichten vorbehalten ist.

Vulkanismus stellt einiges auf den Kopf   durch dieses Bild bekommen wir einen Vorgeschmack auf Heimat und werden an Helgoland erinnert.

(Bild38)