Rab die Zweite

Rab mußte mit dem Schlauchboot erkundet werden, bei brutaler Hitze. Beim Stadtrundgang entdeckten wir in einer Klosterkirche von 14Hundert schlag mich tot den Ursprung des Phänomens: Conchita Wurst

Wurst macht durstig, da es aber  für ein Bier noch etwas früh war und das hier angebotene Radler nicht wirklich den norddeutschen Geschmack trifft, wurschtelte ich mir meinen eigenen Radler zurecht, mit Hilfe von Bier und Fanta.

Dann wurde das Nötigste im Konzum eingekauft, was für jemanden wie mich doch etwas vertrauen-erweckendes hat, da wir früher in der DDR auch im Konsum eingekauft haben, halt ohne das slavische Z in der Mitte. Als wir im Kühlregal zur benötigten Milch griffen,  fühlten sich sämtliche Artikel brühwarm an. Also unterbrach ich einen Angestellten beim Einräumen der Regale, um zu fragen was dort sich abspielt. Er zog mich in die internen Betriebsräume des Marktes und zeigte mir eine rausgeflogene Sicherung. Er schob sie wieder auf on, gab mir aber gestikulierend zu Verstehen, daß diese Sicherung sowoeso bald wieder den Kühlkreislauf unterbricht. Welch‘ nette sozialistische

Gemeinsamkeiten.

Zum Glück gab es noch einen zweiten Konzum mit gekühlter Milch im Regal. Der Umweg ließ uns unser Mutterschiff zeitgleich mit einem heftigen Gewittersturm erreichen, und wir hatten alle Mühe, unsere Sachen in Sicherheit zu bringen, das Deck sturmfest abzuräumen, und den Anker an eine bessere Position zu verlagern. Ein Segler kam vorbei und hatte reihenweise weiße Fahnen gehißt.

Noch während des Sturmes rüsteten unsere Nebenankerlieger zum Landgang per Schlauchboot. Sie mußten dreimal fahren, weil sie mit der Charterbavaria zu sechst an Bord waren und nach der nassen Überfahrt für den Restaurantbesuch, zu dem sie uns auch noch ermutigen wollten, trockene Sachen brauchten.

Wir waren noch satt vom Restaurant in Rab und wollten lieber beobachten, in welche Richtung der Sturm uns zu wirbeln gedenkt.

Zu nächtlicher Stunde kamen die Landgänger zurück, und zwar aufgeteilt. Zwei Frauen schwammen zu ihrem Schiff, die Männer und eine Frau nahmen das Schlauchboot in Maximalbesetzung und fuhren bogenförmig um die Schwimmerinnen mit Zurufen, damit kein Unglück geschieht.

An Bord angekommen feierten noch alle lange in die Nacht hinein und lachten unentwegt.

Wir hatten erfahren, daß die Halbinsel, vor der wir lagen, Liebesinsel genannt wird, und nachdem mich die präsenile Bettflucht aus der Koje getrieben hatte, ließ mir die Neugier keine Ruhe und ich mußte den Grund der ungebändigten Ausgelassenheit dieser Crew, sowie dem Geheimnis dieser Insel auf denselben gehen.

Ich schwamm die gut 300 Meter zur Anlegestelle für die Ausflugsboote und marschierte mit meinen Badeschuhen weitere 300 Meter zum Restaurant und Badestelle.

Wir waren schon auf einigen Liebesinseln, konnten aber immer außer Liebreiz der Natur nichts auf Liebe Hinweisendes entdecken.

Das Gleiche hier, außer einigen davon huschenden Ratten, nichts, was auf Liebe hindeutet.

Viele Plastik-Strand-Liegen für 25 Kunar/Tag-alle leer und aufgeräumt.

Also bleibt nur noch der ziemlich dichte Pinienwald zu erwähnen, den die Venezianer freundlicher Weise haben stehen gelassen, vielleicht für die Liebe hinterm Baum.

 

Hi Käpp’n, hi Lanzelot

habe über das Einhandsegeln nachgedacht, und finde, daß einem Ritter  zur See, wie Dir, ein Lanzknecht/in, oder Knappe/in, mit knappem  Beinkleid gut zu Gesicht steht, und das Streitross besser mitführt.

Oder nur eine flüchtige Idee aus flüchtigen Blicken. Da hat das Revier doch hier was zu bieten, was man zuhause weniger hat.

Vorsicht Kim, wir kommen! Wir schicken unsere schärfsten Waffen und haben auf unseren schnellen Fregatten die Backerien in Stellung gebracht und unsere Langstreckenraketen im Anschlag. Unsere „black seals“ werden es Dir zeigen und Du wirst staunen!

Gez. Donald