Pag

Die nächtlichen Aktivitäten, den Sturm der Bora abzuwehren waren ähnlich kräfteraubend, als gälte es den Sturm der Borussia abzuwehren. Also gab es verspätetes Aufbrechen vom geschmähten Liege-platz.

Wieder schipperten wir durch diese grandiose, gespenstische Mondlandschaft. Dabei fiel mir wieder ein, wie der derzeit mächtigste Mann der Welt die Existenz des Kllimawandels leugnet, sowie seine Rolle dabei.

Hier sieht man, landauf, landab, mühsam aufgeschichtete, kilometerlange Mauern aus lediglich Naturstein, wie man sie sonst, weil unbezahlbar, nur rundum Super-Luxusvillen sieht. Diese ziehen sich kreuz und quer durch die Landschaft und dienten früher zur Abgrenzung von landwirtschaft-lichen Nutzflächen und Besitzmarkierung.

Später kamen Venetianer mit ihren Weltmachtallüren und holzten die ganze Gegend restlos ab, um ihren riesigen einschlägigen Bedarf zu decken.

Die Folge waren vegetationslose, unbewohnbare Mond- und Wüstenlandschaften, nachdem die hier heftigen Winde ein Übriges getan haben. Man kann sie nur noch an sonnenhungrige Touristen vermarkten.

Wahrscheinlich braucht man immer einnen betriebenen Klimawandel, um zu einer Weltmachtstellung zu gelangen.

Uns schickten die kahlen Berge fallende Winde, was uns lieber ist, als fallende Börsen. Die Wiinde waren gerade so stark, um sie mit einem Reff im Groß in nahezu Höchstgeschwindigkeit beim Boot umzusetzen, damit wir unser Ziel noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen konnten.

Radio Rijeka kündigte für die Nacht eine Bora mit 80 km/h für unser Gebiet an. Diesmal wollten wir besser vorbereitet sein und machten sturmklar. Dabei bemerkten wir kaum, daß der am Himmel in vollem Glanz zu erwartende Erdtrabant ein Gesicht machte, als wolle er das Phantom der Oper spielen, und nicht die Frau Luna. Abgeschnitten von Twitter und sonstigen Info’s, hatte wir von dem Ereignis Mondfinsternis nichts erfahren, sie aber dennoch erkannt.

Die angesagte Bora kam natürlich nicht, dafür heizte sich das abgeräumte Deck am nächsten Morgen dermaßen auf, daß man Spiegeleier drauf hätte braten können. Mit dem Schlauchboot ergänzten wir in dem Städtchen Pag unsere Vorräte, wobei wir den hier produzierten Käse,  der zu den besten der Welt gehört, nicht vergessen haben.