Kyparissia

Man merkt es, wenn man an der Küste vorbeisegelt auf Kyparissia zu, daß die Gegend fruchtbarer wird und es mehr Wasser gibt. Man sieht schon mal einen kleinen Bach Wasser ins Meer tragen.

Entsprechend gibt es in der Kleinstadt viele Firmen, die mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen handeln oder aber die Landwirtschaft mit Maschinen und Geräten versorgen.

Auch große Gewächshausanlagen sind überall zu finden. Es gibt etwas Fischerei und man versucht den Tourismus anzukurbeln, indem der Strand urlauberfreundlich umgestaltet wird mit Hilfen von Bulldozern, deren Fahrer die Höhe des Luftansaugstutzen genau zu kennen scheinen, soweit trauen sie sich in das Meer hineinzufahren, um eine seichte, abfallende Sandebene zu schaffen.

Die Stadt wird überragt von einer Burg, die wir mit dem Fahrrad erklommen haben. Etwas weiter landeinwärts gibt es, für Griechenland an der Küste eher ungewöhnlich, eine funktionierende, alte Wassermühle, die leider erst um 18.00 wieder öffnet.

Sie hat Ähnlichkeit mit den Wassermühlen in Norddeutschland und ist gleichzeitig Kaffee und Spezialitätenladen.

Am Ende habe ich mir einen Sommerhaarschnitt gegönnt, bei einem älteren Friseur, der auf mich wartete, dem Berufsklischee entsprach, und ohne Sprachkenntnisse wortlos seine Arbeit tat.

Er hatte selbst mittig Haarmangel und die speckig glänzenden Sardellen geschickt über diesen Mangel verteilt. Die Schere war etwas stumpf, aber nicht das Rasiermesser, mit dem er umgehen konnte. Die Wässerchen, mit denen er einen traktierten, sahen etwas abstoßend aus, aber das Ergebnis stimmte. Der Preis auch. Mein Fahrrad, obwohl nicht abgeschlossen und nicht immer einzusehen, war am Ende auch noch an seinem Platz.

Trotz lebhaftem Betriebes war der Hafen voller Schildkröten von Mehr als Klodeckelgröße.

Nun haben wir 30 Seemeilen vor uns und erst einmal keinen Wind.