Calpe

Immer gibt es Phasen, wo die Dinge weniger glatt laufen. Nervende Nachrichten aus der Heimat treffen zusammen mit Reparaturversuchen, die nicht auf Anhieb klappen.

Dann ging auch noch der Versuch, dem schon mehrfach erwähnten, 150 Mio Jahre alten Wahrzeichenfelsen von Calpe tauchend auf den Grund zu gehen, halber in die Hose, was an meiner Weste lag.

Dieses Tarrierteil ist für den Taucher das, wofür der Fisch eine Schwimmblase  besitzt. Meine war schon etwas in der Welt  herum gekommen und es müssen sich im Innern befindliche Kunststoffkontermuttern von Ein- und Auslaßventil durch den Kontakt mit Salz und Feuchtigkeit zersetzt haben.

Bei Betätigung derselben in gut 14 Metern Tiefe riß ich beide zu meiner größten Verwunderung aus ihren Halterungen komplett heraus und ich beschloß augenblicklich einen Notaufstieg.

Die Tauchlehrerin folgte mir auf der Flosse um mir an der Oberfläche einen Anschiß zu erteilen. Ich hielt ihr meinen Schrott entgegen und sie gab Ruhe und half mir, ein Ersatztauchgerät anzulegen, womit der Resttauchgang unspektakulär verlief. Mir verblieb die Lehre, daß meine Gerätschaft bei der nächsten Gelegenheit dringend komplett gescheckt werden muß.

Nach dem Problem in der Tiefe und weiteren Lieferproblemen an Land, überlegte ich, es einmal in der Höhe zu versuchen. Ich hinterließ meine Moni am Anker(siehe Titelbild, Raute, ganz unten), und ruderte rüber zum Wellenbrecher, um mich von dort aus auf den Weg zum 332m hohen Kalkfelsen zu machen mit seinem darumliegenden, kleinsten Naturschutzgebiet Spaniens zu machen.

Passanten rieten mir von dem Vorhaben ab, weil man es eigentlich morgens um 05.00 Uhr, mit viel Wasser im Gepäck machen müsse, aber nicht mit einem Muskelfaserriß vom Notaufstieg und einem lädierten Knie von ausgedehnten Klappradtouren.

Nachdem ich erst einmal die offizielle Aufstiegsroute gefunden hatte, war es bewundernswert, wie kunstvoll und aufwendig die Kletterwege einschließlich der Tunnels präpariert waren

und man dachte voller Ehrfurcht an die gigantische Arbeit, die hier geleistet worden ist und wofür man nicht einmal bezahlen muß.

Erste Begegnung am Berg war ein junges Paar mit überkompletter Bergsteigerausrüstung Ich hatte dagegen lediglich besseres als die verbotenen Flipp-Flopps an, was nicht bei allen eingehalten wurde, wie später festgestellt.

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Nach kurzer Überlegung wurde mir klar, daß die beiden für den Abstieg die Direktissimagewählt haben, wofür natürlich reichlich Gerät vonnöten war.

Wegen der vorgerückten Stunde hastete ich schnellen Schrittes den Berg hinauf, immer mit einem gefundenen Stock über dem Kopf rum-fuchtelnd,

um potentielle Angriffe der zahlreichen, kreisenden Möven im Keim zu ersticken.

Lieber nahm ich eine verstärkte Absturzgefahr in Kauf, was sich aber als unnötig herausgestellt hat, denn die Möven wurden nur dann etwas komisch

wenn man von dem mit roten Farbklecksen markierten Pfad abkam.

 

 

 

 

 

 

Am Gipfel angekommen, gab es zur Begrüßung ein Solo mit einer Baßgeige

Dazwischen schöne Bilder.